Fair netzen – Medienkompetenztraining für Kinder
Am Samstag, 25. November 2023, trafen sich die Kollegien der Grundschule Burgthann und der Goldhutgrundschule Ezelsdorf, um an dem ganztägigen Kompetenztraining zur Medienprävention „Fair-netzen“ teilzunehmen. Das Schutzkonzept hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen Handlungskompetenzen im Umgang mit den sog. „Neuen Medien“ zu vermitteln. Es zielt also darauf ab, Mädchen und Jungen zu einer bewussten, verantwortungsvollen, selbstreflektierten und sicheren Handhabung mit digitalen Geräten zu führen.
Souverän, kenntnis- und abwechslungsreich führten die beiden Trainer Ralph Kappelmeier, Kriminalhauptkommissar am Polizeipräsidium München, Kommissariat für Prävention und Opferschutz, und Bruno Piochacz, Realschullehrer u. a. für Informationstechnologie, durch die neunstündige Veranstaltung. Analog der Umsetzung in den Klassen absolvierten die Lehrkräfte die drei Themenbereiche Medienkunde, Medienkritik und Mediennutzung mit insgesamt 14 Einheiten. In Form von Übungen, Rollenspielen, kurzen Filmsequenzen und weiteren pädagogischen Methoden lassen sich die unterschiedlichen Inhalte interessant und altersgerecht erarbeiten. Zu jedem Schwerpunkt wird ein prägnanter Leitsatz formuliert, so dass sich die Kursteilnehmer auch später noch an die Übungen mit den verbundenen Zielen erinnern sollen. Einer der Vorsätze etwa lautet: „Wir spielen mit den Spielen, nicht die Spiele mit uns!“ Große Betroffenheit lösten bei den Lehrerinnen und Lehrern die aktuellen Studien zum Medienkonsum der Kinder aus – sowie zur Prognose, wie viele dann im Jugendalter mediensüchtig bzw. mediensuchtgefährdet werden. Am Ende der Veranstaltung bedankten sich die Teilnehmer bei den Referenten für die zahlreichen Anregungen und konkreten Ideen für den Unterricht, für die erzielte Motivation, das Programm an der Schule durchzuführen, sowie für das neu geschärfte Bewusstsein hinsichtlich der pädagogischen Verantwortung gerade auch in diesem Bereich.
„Von den Leisten zu den Schuhen“
Freudig ging es zur Burgthanner Burg, denn dort wartete schon die ehemalige Grundschullehrerin Frau Helga Karg auf die Klasse 2c und ihre Lehrerin Ulla Franz. Sie hatte eine Museumsführung rund um die Schuhherstellung vorbereitet. Der ehemalige Schuhmacher Herr Kellermann, der bis 1980 selbst noch im hohen Alter von 80 Jahren als Schuhmacher arbeitete, hatte seine komplette Werkstatt und sein Werkzeug dem Burgthanner Museum gespendet. Anschaulich und sehr kindgemäß erklärte Frau Karg die einzelnen Arbeitsschritte von den Leisten zu den Schuhen. Durch ihre Erläuterungen konnten die Kinder nachvollziehen wie mühsam und arbeitsaufwendig die Herstellung von Schuhen war. Eindrucksstark nahmen sie auch mit, dass es oft pro Person nur ein Paar Schuhe gab und im Sommer barfuß alle Strecken (auch zur Schule) zurückgelegt werden mussten. Auch die Begriffe „Meister“, „Geselle“ und „Lehrling“ wurde den Kindern nähergebracht. Anschließend durften die Schüler noch in eine „alte Wohnstube“ und ein „Schlafzimmer“ gucken. Auch hier wusste Frau Karg viel zu berichten. Begeistert waren die Kinder von der Mäusefalle in der Küche, in der sich auch eine Maus befand. (Ob diese wohl echt war? Dies lassen wir offen.)